Tag

Tugend
Bescheidenheit ist eine Tugend; den Mund aufzumachen, wo man etwas beizutragen hat, nicht minder. Auch introvertierte Menschen haben etwas zu sagen; auch geerdete Persönlichkeit verdienen es, gehört zu werden. Heute mehr denn je. Lassen Sie sich von niemandem den Mund verbieten. Lassen Sie uns übers Reden reden.
An komplexen Debatten herrscht im Moment kein Mangel. Deshalb wundere ich mich über einen anderen, der mir gerade deshalb besonders auffällt und zu denken gibt: der Mangel an Fragen, der in diesen Diskursen herrscht. Ich finde: Wir müssen wieder mehr fragen. Im Moment führen wir unsere Debatten, so scheint es mir manchmal, verkehrt herum: Wir...
Woher kommst du? Es gibt wenige Fragen, die zugleich so gewöhnlich sind und so viel Zündstoff enthalten. In meinen Augen liegt das nicht, wie Alltagsrassisten und Verschwörungstheoretiker gern kolportieren, an Befindlichkeiten politischer oder soziologischer Minderheiten. Es liegt daran, dass uns nichts näher ist und mehr beschäftigt als das komplexe soziale Konstrukt unserer Herkunft. Wer einmal...
Bei Maloche handelt es sich um eines jener nützlichen Worte, die so produktiv sind, dass sie sogar zu Verben umfunktioniert werden. Das gelingt sonst ja nur bei so essenziellen Begriffen wie „röntgen“, „stoibern“ oder „twittern“. Der aus dem Hebräischen stammende Begriff bedeutet so viel wie „schwere, körperliche Arbeit“.
In seiner Ursprungsbedeutung bezeichnete er „modische Kleinigkeiten, Putz“. Später setzte sich nach und nach die bis heute gültige, deutlich breiter gefasste Bedeutung als „unnützer Kram, Albernheiten“ durch.
Ein Jahr der Nachrichten neigt sich dem Ende zu. „Nachrichten“: ein Wort, das in diesem Jahr besonders viele Assoziationen weckt. Ob man nun zuerst an gute oder an schlechte denkt. Ich wünsche mir, dass wir in 2023 wieder konstruktiver reden und argumentieren – den Krisen zum Trotz, und gerade wegen ihnen. Über meinen unerschütterlichen Optimismus...
Unsere besten Momente in der Kommunikation erleben wir in der Regel dann, wenn sie nicht leicht ist. Wir ergeben uns leider immer mehr bereitwillig in der passiven Fixierung auf das Negative – weil es anstrengend ist, als vermeintlich Einziger dagegen anzureden. Also mache ich hier mal den Anfang. Lauter gute Nachrichten.
Manch eine und manch einer mag einwenden, dass dieses Wort nicht in jeder Hinsicht schön ist. Zweifellos erfreut es sich jedoch großer Beliebtheit. Bei Pillepalle handelt sich dabei um einen noch recht frischen Neologismus (also eine Wortneuschöpfung) aus der Mitte der 1990er Jahre. Pillepalle wird sowohl als Adverb wie auch als dessen Substantivierung verwendet und...
Schöne Worte: Rambazamba. Rambazamba beschreibt einen Zustand von Aufruhr, Aufregung oder Tumult. Der Begriff wird also – oft, aber nicht zwingend milde abschätzig – verwendet, wenn irgendwie gerade richtig was los ist.
Noch mehr als sonst legen wir in solchen Zeiten die Worte anderer auf die Goldwaage – und das nicht nur, wenn wir den Mächtigen lauschen. Je größer die Ungewissheit, desto mehr sehnen wir uns auch im direkten Umfeld nach Sicherheit, Bestätigung, Unterstützung. Unsere Beziehungen bekommen einen noch größeren Stellenwert als sonst. Kommunikation, als Gestaltungsmittel jeder...
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