Empfehlens-Wert:
Aufmerksamkeit 
von Jon Christoph Berndt

Strategien gegen das allgegenwärtige Aufmerksamkeitsdefizit

Wenn ein Experte für Markenkommunikation über Aufmerksamkeit spricht – oder schreibt – lohnt es sich heute mehr denn je zuzuhören. Von den vielen Botschaften, mit denen wir bombardiert werden, sind die professionellen Markenbotschaften schließlich oft die effektivsten. In einer Welt, in der es gefühlt nur noch Absender gibt, wird es nämlich nicht nur für Unternehmen, sondern auch für den Einzelnen immer anspruchsvoller, sich Gehör zu verschaffen – auch als Experte, als Teil eines Teams und sogar im Privaten. Über diese verschärften Bedingungen der Kommunikation in unserem Alltag, darüber wie Marken dem allgemeinen Aufmerksamkeitsdefizit begegnen und was sich jeder einzelne davon abschauen kann, hat Jon Christoph Berndt ein Buch geschrieben.

Markenkommunikation, könnten man meinen, ist eher am Rande für den allgemeinen Leser interessant – sogar, wenn er sich generell für das Thema Kommunikation interessiert. Früher wäre kaum jemand auf die Idee gekommen, ausgerechnet in der strategischen Kommunikation oder Werbung nach Wegen zu suchen, wie er seine persönliche Kommunikation verbessern könnte. Das ist eines der vielen Dinge, die das Internetzeitalter verändert hat: Heute ist das geradezu naheliegend. Denn inzwischen sind wir alle zu Marken geworden – ganz besonders Menschen, die sich beruflich in irgendeiner Weise mit ihrer Expertise positionieren wollen und meist auch müssen, um unter all den anderen Absendern im selben Feld nicht übersehen zu werden.

Gerade deshalb ist mir besonders sympathisch, wie Jon Christoph Berndt in dieses Buch einsteigt: mit einem kleinen Protest gegen unsere sinkende Bereitschaft zuzuhören nämlich. „Immer nur senden, senden, senden“, heißt das erste Kapitel, und um „Nicht-Zuhörer“ geht es im zweiten. Es ist schon ironisch: Wir alle beklagen uns darüber, wie wenig Aufmerksamkeit uns heute noch von anderen geschenkt wird – aber gleichzeitig haben wir selbst immer weniger davon zu verschenken.

Wer Einfluss darauf nehmen will, wie andere ihre Aufmerksamkeit verteilen, der muss erst mal besser verstehen, wie seine eigene gelenkt wird – und wieder lernen, die Kontrolle über diesen Prozess zu übernehmen. In meinen Augen ist es eine ganz große Stärke dieses Buches, das Jon Christoph Berndt diese Dualität von Aufmerksamkeit schenken und Aufmerksamkeit gewinnen nicht nur als Ausgangspunkt wählt, sondern auch über die gesamte Argumentation seines Buches hinweg immer wieder aufgreift. Nachhaltig gelingende Kommunikation ist nie eine Einbahnstraße – auch im Internetzeitalter nicht.

Natürlich hat der Autor eine Menge Tipps parat, wie man die eigene „Human Brand“ entwickelt – hier können wir alle uns aus den Aufmerksamkeitsapparaten der großen Marken eine Menge abschauen. Dass er dabei einen Schwerpunkt darauf legt, dass es mehr auf das Was ankommt als auf das Wieviel, findet meine absolute Zustimmung. Für mich persönlich hatte sich die Lektüre allerdings schon zu einem viel früheren Zeitpunkt gelohnt, nämlich durch die scharfsichtigen und rasant-unterhaltsam formulierten Analysen gelungener Beispiele – oft auch der unerwarteten Sorte.

Eine der vielen hervorgehobenen Kernaussagen, die ihrerseits eine Art Markenzeichen des Autors sind bringt das Buch für mich gut auf den Punkt: „Aufmerksamkeit vermehrt sich, indem sie geteilt wird.“ Das nämlich wünsche auch ich mir: dass wir den beiderseitigen Prozess der Aufmerksamkeitsverteilung wieder bewusster wahrnehmen und steuern, anstatt uns im Meer der Instant-Botschaften treiben zu lassen. Dieses Buch ist ein gelungener Startschuss für diese Mission.

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